Am 20. Mai 2015 wurde der Vorschlag eines Kunst-am-Bau-Konzepts für den Landtag Baden-Württemberg in Stuttgart eingereicht. Das Landtagsgebäude soll um ein unterirdisches Bürger- und Medienzentrum erweitert werden, das einen oberirdischen Zugang in Form eines Amphitheaters erhält. Diese Neugestaltung des Ortes bietet Möglichkeiten für Kunst am Bau im Innenbereich oder Kunst im öffentlichen Raum im Außenbereich. Der Vorschlag mit dem Titel „Wie wirkt was?“ besteht in einem Doppelobjekt für den Raum zwischen Landtagsgebäude und Oper Stuttgart. Das Objekt besteht aus farbig lackierten Vierkant-Stahlrohren mit einer Rohrbreite von 16 cm und einer Gesamthöhe von 8 m.
„Wie wirkt was?“
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perspektivischen
Ansichten des
flachen Objekts
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in seinem
weiträumigen
Umfeld
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Das Objekt „Wie wirkt was“ interpretiert Politik als Perspektive. Sind heutige Absichten in einer anderen Perspektive noch erkennbar? Entscheiden wir heute auch im Sinn künftiger Generationen? Das Thema von Wirkung und Auswirkung wird zu einem Bild, das mit Sehweisen spielt. Schon in der Gegenwart ist Politik ein Konflikt der Sichtweisen. Verschiedenes scheint gleich. Gleiches scheint verschieden. Die Umkehrung der Perspektiven ist das Thema des Doppel-Objekts. Die Umkehrung der Perspektiven ist aber auch zugleich das Thema jedes einzelnen Objekts. „Wie wirkt was“ erzählt somit auf zwei Ebenen. Das Objekt „Wie wirkt was“ hat keinen skulpturalen Charakter, sondern ist flach – eine Raumzeichnung, ein nahezu immaterielles Zeichen. Denn es geht weniger um sinnliche als um gedankliche Präsenz. „Wie wirkt was“ ist für ein Parlament eine elementare Frage. Diese Frage bleibt durch ein einfaches Bild auf Dauer ein lebendiger Impuls.