Ende Juni 2016 wurde ein Wettbewerbsbeitrag für Kunst am Bau zum Neubau des Forschungsgebäudes D5 am Universitätsklinikum Regensburg eingereicht. Dieser Neubau wird Sitz des Regensburger Centrums für Interventionelle Immunologie sein (RCI). Aufgabe des RCI ist die Erforschung, Entwicklung und Anwendung verbesserter Therapieansätze gegen Krebs, Infektionen, und Autoimmunerkrankungen. Dabei geht es vor allem um den therapeutischen Einsatz besonders effektiver Immunzellen, der T-Lymphozyten. Das Kunstkonzept wendet sich somit an die Mitarbeiter der Forschungseinrichtung und bezieht sich unter dem Titel „Lymphozytorama“ auf ihr Tätigkeitsfeld.
einer Immunzelle
16-16-001
im Kampf mit
Krankheitserregern
16-16-002
im Kampf mit
Krankheitserregern
16-16-003
der Ostfassade
im Innenhof
des Neubaus
16-16-004
aus der Ostfassade
im Innenhof
des Neubaus
16-16-005
Gesamtgestaltung
des Innenhofs
(Fotomontage)
16-16-006
Die inhaltliche Idee:
Das Lymphozytorama ist ein raumgreifendes Bild, das sich direkt an die Arbeitenden und Forschenden im Gebäude D5 wendet. Die Menschen, die hier wirken, sollen das neue Forschungsgebäude für sich in Besitz nehmen. Dazu stellen wir ihnen ein bildhaftes Äquivalent für ihre Disziplin, für ihre Aufgabe, für ihre Welt vor Augen. Das Lymphozytorama ist ein Bild der Immunmedizin. Immunzellen bzw. T-Lymphozyten werden zu visuellen Akteuren. Der Aspekt des Interventionellen wird umgesetzt durch eine dynamische Bilddramatik. Auf diese Weise wird die interventionelle Immunologie nicht nur thematisiert, sondern sublimiert. Die Forschenden bekommen einen neuen – einen ästhetischen – Zugang zu ihrer Materie. Die Sachebene wird zur Erlebnisebene.
Der Bezug zur Architektur:
Der Innenhof des neuen Forschungsgebäudes wird zum räumlichen Bildträger und in das Bildgeschehen des Lymphozytoramas einbezogen. Das Orangerot der Westfassade liefert die Grundfarbe und wird damit zum Teil des Bildes. Die Ostfassade setzt die Grundfarbe fort und entwickelt aus dem Farbgrund heraus das eigentliche Bild. Die Grundfarbe Orangerot wird aufgefächert und orchestriert. Je mehr sich die Bildelemente von der Grundfläche entfernen, umso intensiver und spannungsreicher wird die Farbigkeit. Durch die Tiefenräumlichkeit des Bildes öffnet sich der geschlossene Innenhof zu imaginärer Weite. Die Fensterreihen an der Ostfassade stehen gleichsam im Bild und sind damit ein formierender Faktor. Das Bild ist dem Innenhof so eingeschrieben, dass der umbaute Raum zum aktiven Bildgeber wird.
Die technische Ausführung:
Das Lymphozytorama wird in Digitaldruck auf äußerst dünne (und daher leichte) Aluminium-Verbundplatten ausgeführt. Die Druckschicht wird mit einem Schutz gegen UV-Strahlung und Einflüsse durch Witterung versehen. Die Platten sind an den Bildkonturen ausgefräst, so dass in den farblosen Zonen die ursprüngliche Wandverkleidung sichtbar bleibt.