Anfang August 2016 wurde ein Wettbewerbsbeitrag für die Gestaltung des Jeanette-Wolff-Platzes in Dinslaken mit dem Titel „dennoch aufrecht“ eingereicht. Jeanette Wolff, eine Dinslakener Bürgerin der Vergangenheit, zeigte als Verfolgte des Naziregimes eine mutige Haltung in schwieriger Zeit und steht als demokratisches Vorbild im Zentrum der Dinslakener Erinnerungskultur. Auf diesen Hintergrund bezieht sich das Kunstkonzept.
des Aufrechten
durch eine
senkrechte Farbbahn
auf einer
schrägen Stele
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Darstellung
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des vorläufigen
Modells
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auf dem
Jeanette-Wolff-Platz
(Fotomontage)
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auf dem
Jeanette-Wolff-Platz
(Fotomontage)
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auf dem
Jeanette-Wolff-Platz
(Fotomontage)
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„dennoch aufrecht“ ist ein Fazit aus der Geschichte der Stadt Dinslaken und zugleich der Titel einer Farb-Skulptur, die für einen Platz vorgeschlagen wird, der dem Gedenken gewidmet ist. Gedacht werden soll der prominenten Sozialdemokratin und gläubigen Jüdin Jeanette Wolff, deren Namen dieser Platz trägt, aber auch anderer mutiger Bürger, die in Dinslaken gelebt haben. Die Vorbildfunktion dieser Bürger weist in die Zukunft. Damit ist der Jeanette-Wolff-Platz nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch der Mahnung und Ermutigung, der Selbstvergewisserung und der Orientierung. Dieser Platz soll Identität und Gemeinsamkeit stiften.
„dennoch aufrecht“ ist eine Skulptur, die ein Zeichen setzt. Die Bündelung von acht Stelen steht für die Gemeinschaft der Bürger in einem lebendigen, sich ständig wechselnden Miteinander. Diese Bürgergemeinschaft liefert ein vielfältiges Bild. So können wir mit jedem Schritt, den wir tun, eine sich ständig wandelnde Skulptur wahrnehmen. Doch die Skulptur ist nicht nur das Bild einer lebendigen Gemeinschaft, sondern vor allem der Haltungen, die diese Gemeinschaft stärken. Die Stelen neigen sich nach links und nach rechts, nach vorne und nach hinten, und deuten damit an, dass eine Gemeinschaft ständigen Einflüssen und Störungen ausgesetzt ist. Doch es gibt die innere Geradlinigkeit. Die Stele ist zwar schräg, doch sie ist von einer absolut senkrechten weißen Farbbahn durchzogen. Senkrecht heißt aufrecht. Mag die Stele auch eine schräge Kontur haben, sie ist in ihrer Ausstrahlung dennoch aufrecht. Dennoch aufrecht waren auch die Bürgerinnen und Bürger, die wie Jeanette Wolff schwere Zeiten bestehen mussten und uns die Botschaft hinterlassen, auch künftig aufrecht gegen Rassismus, gegen politische, religiöse oder weltanschauliche Gewalt Haltung zu zeigen – eine Haltung, die wir vielfältig und immer wieder überraschend aus dieser Skulptur ablesen können. Die Farbgebung bindet die Skulptur an Dinslaken, die rotweiße Stadt.
„dennoch aufrecht“ besteht aus 8 Stelen aus flachem Stahl, 40 cm breit und 600 cm hoch. Die Stelen sind farbig lackiert, mit UV-Schutz sowie mit Graffitischutz versehen. Die Standfläche der Skulptur misst 1,60 x 1,60 m.