Anfang August 2016 wurde ein Wettbewerbsbeitrag für Kunst am Bau zum Neubau des Protein-Forschungszentrums der Universität Halle-Wittenberg eingereicht. Der Vorschlag mit dem Titel „Proteinsichten“ besteht in einem durchgängigen Konzept für zwei Außenstandorte und das Foyer im Inneren.
an Standort A
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an Standort A
aus leicht
verändertem
Blickwinkel
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an Standort A
(Fotomontage)
© HENN
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an Standort B
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an Standort B
aus leicht
verändertem
Blickwinkel
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an Standort B
(Fotomontage)
© HENN
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im Foyer,
weiße Wand
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aus dem Wandbild
im Foyer,
weiße Wand
16-20-008
im Foyer,
weiße Wand
(Fotomontage)
© HENN
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im Foyer,
schwarze Wand
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aus dem Wandbild
im Foyer,
schwarze Wand
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im Foyer,
schwarze Wand
(Fotomontage)
© HENN
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Idee:
Proteinsichten ist ein Kunstkonzept, das an allen drei Standorten zeigt, was im Charles-Tanford-Forschungszentrum geschieht. Hier werden die Struktur von Proteinen, ihre Funktion und die Einbindung in zelluläre Vorgänge untersucht. Für die physikalischen, chemischen und biologischen Methoden solcher Untersuchungen schafft das Kunstkonzept ein Äquivalent: die sinnliche, visuelle Wahrnehmung. Die Wahrnehmungsangebote sind einfach in ihrem Aufbau, aber komplex in ihrer Wirkung. Die plastischen Arbeiten an den Standorten A und B sind interaktiv. Der Betrachter schafft sich mit geringen Veränderungen seines Blickwinkels immer neue Bilder. Er ist somit ein Forschender, der immer neue Eindrücke und Erkenntnisse gewinnt. Die malerischen Arbeiten am Standort C sind visionär. Sie öffnen mit bildnerischem Pathos die unendlichen Dimensionen eines Mikrokosmos. Der Betrachter findet sich wieder in seiner Welt – in seiner emotionalen Nähe zu dieser Welt und damit in seiner eigenen Bedeutung.
Thema:
Das Konzept Proteinsichten umfasst zwei thematische Inhalte: zum einen die Welt der Proteine, zum anderen die Dynamik der Forschungstätigkeit. Grundlage ist eine Bildsprache, die allen, die im Charles-Tanford-Forschungszentrum ein und aus gehen, vertraut ist: die Darstellung der Protein-Sekundärstruktur durch α-Helix und β-Faltblatt. Dieser Darstellungsmodus hat Zeichencharakter und wird im Sinn der Idee (siehe oben) künstlerisch bearbeitet. Im südlichen Außenbereich finden wir das Zeichen α-Helix, im nördlichen Außenbereich das Zeichen β-Faltblatt. Im Foyer des Erdgeschosses treffen beide Bildsubstrate an gegenüberliegenden Wänden aufeinander und verstärken das antithetische Konzept der Architektur: hier schwarz, dort weiß – hier das eine, dort das andere. Die Zeichen werden nicht nur zitiert. Sie werden aufgeschlossen, aufgeladen und aufgewertet. Sie werden über den Kontext der Proteine hinaus zu Zeichen für Bewegung, Innovation, Phantasie, Zukunft.
Technik, Materialien, Konstruktion:
Die plastischen Arbeiten an den Standorten A und B bestehen aus Metall-Rundstäben (an Standort A mehrfach geknickt, an Standort B geradlinig), die einzeln und freistehend in einem Betonfundament verankert werden. Die geknickten Rundstäbe für Standort A werden vollständig lackiert in zwei Gelbtönen. Die geradlinigen Rundstäbe für Standort B werden partiell lackiert in einem Blauton. Das Gesamtobjekt an Standort A hat eine Höhe von 4,15 m, eine Breite von 3,60 m und eine Tiefe von 2 m. Das Gesamtobjekt an Standort B hat eine Höhe von 8 m und einen Durchmesser von 1,80 m. Die Stäbe haben einen einheitlichen Durchmesser von etwa 10 cm.