Im Dezember 2016 wurde ein Vorschlag zum Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das Gebäude des Europäischen Patentamts in Berlin eingereicht. Der Vorschlag mit dem Titel „Erfinden heißt Verbinden“ bezieht sich auf die Lobby als einen der beiden ausgelobten Standorte. Das Konzept sieht ein mehrteiliges Wandbild vor, das den Besucher begleitet, indem es sich durch mehrere Räume hindurch zunehmend aufbaut.
der ersten Wand
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der zweiten Wand
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der zweiten Wand,
Ausschnitt
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der dritten Wand
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der dritten Wand,
Ausschnitt
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in der Perspektive
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der vierten Wand
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der vierten Wand,
Ausschnitt
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in der Perspektive
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Gedanken fügen sich zu einer Idee. Dieser Prozess wird durch eine Sequenz von Wandbildern dargestellt. Teile fügen sich zu einem Ganzen. Das Ganze ist jedoch kein Ding. Kein Konkretum. Eher ein Abstraktum. Eine Erfindung – ein Patent – kann eine Konstruktion sein, eine Rezeptur oder auch eine Methode. In jedem Fall ist es ein Prinzip. Als solches wird das Patent im Wandbild dargestellt, als ein Gefüge von Entscheidungen, Merkmalen und Beziehungen, als ein geregelter Komplex. Ein Komplex, von dem Wirkung ausgeht. Ein Komplex mit einer energetischen Ausstrahlung.
Die Abfolge der Wandbilder baut sich nach einer bewussten Dramaturgie auf. Sie beginnt mit ersten „Gedankenfetzen“ und endet mit der Idee, die kurz vor der Vollendung steht und diese Vollendung schon sichtbar andeutet. Die Abfolge beginnt auf der Wand links neben der Nische* – als Introitus und als Ankündigung einer Folge. Die Reihe setzt sich fort innerhalb der Nische – als Bestätigung auf den ersten Blick, dass es sich um etwas Fortlaufendes handelt. Der Prozess entfaltet eine Sogwirkung in Flur 1 auf Wand 1. Die konstante Neigung der Bildelemente ist immer nach vorne gerichtet. Schließlich findet die Bildfolge ihren Höhepunkt und Abschluss im Empfangsraum auf Wand 6, wo sie von den Ankommenden schon aus dem Flur 1 heraus gesehen werden kann und schon hier den vorausgegangenen Motiven ihren Sinn gibt. Dem gesamten Bildkonzept liegen eine formale Logik und ebenso eine Farblogik zugrunde. Dadurch wird einerseits das Sukzessive angedeutet und die Kohärenz verstärkt. Andererseits wird auf diese Weise der Charakter der ganzheitlichen Idee – des Patents – verwirklicht.