Mitte August wurde ein Wettbewerbsbeitrag für die Stadt Neustadt an der Orla mit dem Titel „Zäsur 45“ eingereicht. Ein Mahnmal zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren sollte gestaltet werden.
Das Konzept:
Der Erinnerungsort verweist auf eine Zäsur in der deutschen Geschichte, auf die Zäsur zwischen Zusammenbruch und Neubeginn. Dafür steht die Jahreszahl 1945. Schon die Kurzform 45 ist aufgeladen mit einer säkularen Bedeutung. Die Zahl 45 ist daher das Basis-Motiv für ein Kunstobjekt im Freiraum. Die Zäsur wird in die Zahl hinein verlegt, indem die Ziffernformen ihre Lesbarkeit dem Bild der Zäsur unterordnen. Einzelnstehende Metall-Stelen übertragen die Ziffernformen in die dritte Dimension. Die Ziffer 4, blutig rot, bildet in ihren oberen Abschlüssen eine schiefe Ebene, die in der Leserichtung absinkt zu einem Tiefpunkt. Die Ziffer 5, hoffnungsvoll und wachstumsgesättigt grün, bildet in ihren oberen Abschlüssen eine Ebene, die steil nach oben gerichtet ist. Der Knick der Ebenen inmitten des Objekts bildet einen rechten Winkel. Beim Umschreiten des Objektes ergeben sich laufend neue Bilder. Die Lesbarkeit der Ziffern, die Richtungen der Ebenen gehen in der Wahrnehmung gelegentlich verloren und werden immer wieder neu gewonnen. In diesem Sinn lebt das Objekt.
Das Objekt „Zäsur 45“ besteht aus verzinkten und bemalten Stahlplatten, die in einem Beton-Fundament verankert werden. Für die Bemalung wird die äußerst farbintensive Lascaux Acrylfarbe verwendet. Zusätzlich wird UV-Schutz und Anti-Graffiti-Schutz aufgetragen.