Mitte März 2021 wurde das Konzept „Fokus Andernach“ beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb der Stadt Andernach um das Parkdeck am runden Turm eingereicht. Gewünscht war ein Kunstobjekt im Innenhof des Parkhauses.
Das Parkdeck am Runden Turm in Andernach ist um ein Zentrum herumgebaut. Bisher ist dieses Zentrum eine Leerstelle. Durch die Kunst soll es zu einem Fokus werden. Hier soll das sichtbar werden, was Andernach ausmacht, und zwar in einer konzentrierten, in sich schlüssigen Form.
Diese Form ist ein spiralförmiger Wendelgang nach oben und entspricht damit der spiralförmigen Struktur des Gebäudes mit Auffahrt und Abfahrt. Die spiralförmige Bewegungslinie verbindet einzelne Stahlprofile mit unterschiedlicher Höhe – kurze Höhen (Stümpfe) und längere Höhen (Stelen).
Die Stümpfe wirken wie Spuren einer Infrastruktur und verweisen auf die Ausgrabungen. Die Stelen schließen sich zu einem Rundbau und verweisen auf den Runden Turm. Die moderne Ästhetik verweist auf die heutige Dynamik Andernachs. Damit wird die Spiralform zu einer Bewegungslinie, an der sich die Entwicklung Andernachs ablesen lässt.
Die Spiralform macht aus dem Nacheinander des historischen Ablaufs ein Ineinander mit deutlicher Beziehungs-Immanenz. Aus Vielem wird ein Ganzes – der Fokus Andernach.
Das Aufwärtsstrebende der progressiven Spiralform hat einen eruptiven Charakter und verweist auf den Vulkanismus und den Geysir Andernachs.
Somit umfasst der Fokus Andernach mehrere Stichworte:
Ausgrabungen – Runder Turm – Moderne – Vulkanismus.
Diese inhaltlichen Facetten verschmelzen zu einer eigenständigen Gesamtform, die dem Parkdeck ein sinnreiches Zentrum gibt.
Die Architektur des Parkdecks verlangt nach einem Kunst-Objekt mit geringer Raumverdrängung, damit das Gefühl von Licht und Luft erhalten bleibt. Dem entspricht die Spiralform mit ihrer Schlankheit. Die Architektur verlangt weiterhin nach einem starken Farbakzent. Dem entspricht die Spiralform mit dem Wechsel zweier intensiver Rottöne.