Die „Farbwand”, das Kunst-am-Bau-Projekt im Rems-Murr-Klinikum Winnenden, wurde gründlich überarbeitet und an die baulichen Voraussetzungen angepasst. Zum Jahresbeginn 2013 liegt der Entwurf endgültig vor. Das Konzept hat folgenden Inhalt: Die Farbwand ist die Fortsetzung der Architektur – mit den Mitteln der Malerei. Das architektonische Konzept des Rems-Murr-Klinikums in Winnenden sieht eine Magistrale vor, um die Gebäudeteile zu verbinden. Das ist ihre praktische Funktion. Darüber hinaus enthält die Magistrale einen kommunikativen Sinn. Sie bildet das Motiv des Weges ab und setzt es um in Architektur. Was objektiv nur eine Distanz darstellt, wird subjektiv als ein Fortschreiten, als eine Veränderung, als ein Prozess wahrgenommen. Auf den Körper bezogen heißt das: ein Heilungsprozess, ein Genesungsprozess. Auf den Geist bezogen heißt das: ein Bewusstseinsprozess. Das Thema der Magistrale ist somit die Entwicklung. Dieses Thema beschäftigt alle, die sich im Klinikum bewegen: die Patienten, die Besucher und das Personal. Die künstlerische Gestaltung der Nordwand der Magistrale – die Farbwand – hat das Ziel, die Wirkung der Architektur zu verstärken, damit die Menschen im Klinikum das Motiv des Weges und das Thema der Entwicklung noch intensiver erleben.
Außenwirkung
der Architektur
13-01-001
Außenwirkung
der Architektur
13-01-002
Außenwirkung
der Architektur
13-01-003
Innengestaltung,
Grundfarbe Gelb
13-01-004
Innengestaltung,
Grundfarbe Grün
13-01-005
Innengestaltung,
Grundfarbe Orange
13-01-006
der Grundfarbe Gelb
13-01-007
der Grundfarbe Grün
13-01-008
der Grundfarbe
Orange
13-01-009
der Farbfolge
im Bereich Gelb
13-01-010
der Farbfolge
im Bereich Grün
13-01-011
der Farbfolge
im Bereich Orange
13-01-012
Architektur und Malerei sprechen gemeinsam – durch ein verbindendes Farbkonzept. Die drei Farben Gelb, Grün und Orange geben dem Klinikum ein Gesicht. Sie schmücken es nicht nur. Sie interpretieren es. Im Sinn eines Hauses für die Gesundheit. Die Farben transportieren das Frische, das Lebendige, das Positive.
In ihrer Außenwirkung nehmen die drei Grundfarben den Dialog zu Natur und Landschaft auf. Im Inneren des Gebäudes dienen sie der Orientierung. Die Farben sind eine Botschaft. Diese Botschaft enthält einen Kern, eine Seele, wo der Baukomplex seine Wirbelsäule hat: in der Magistrale. So bringt die Farbwand Architektur und Malerei zum Sprechen: im Dialog miteinander und im gemeinsamen Dialog mit den Menschen. Die Farbwand erzählt eine fortschreitende Geschichte in Farbveränderungen, Farbbeziehungen und Farbverbindungen – ablesbar für alle, die an der Farbwand entlanggehen oder den Blick darüber schweifen lassen. So möchte die Farbwand positive Impulse geben. Die Patienten mit ihrem Leid, die Besucher mit ihren Sorgen, das Personal in seinem anstrengenden Dienst – sie alle sollen aufatmen und aufleben. Sie sollen aufgerichtet werden. Und sie sollen Abstand gewinnen.
dominiert
das Flächengefüge
13-01-013
der Senkrechten
13-01-014
und Modifizierung
der Senkrechten
zur leichten Schräge
13-01-015
des Menschen:
Die Vater-und-
Kind-Höhe
13-01-016
Flächengefüges
13-01-017
Flächengefüges
13-01-018
des Menschen:
Die angewinkelte
Fußhöhe
13-01-019
Flächengefüges
13-01-020
Flächengefüges
13-01-021
des Menschen:
Die Liege-Höhe
13-01-022
Flächengefüges
13-01-023
Flächengefüges
13-01-024
des Menschen:
Die Augen-Höhe
13-01-025
Flächengefüges
13-01-026
Flächengefüges
13-01-027
Die Farben entfalten sich durch ein Flächengefüge. Vertikale Farbfelder schaffen eine Antithese zur langen Horizontalen der Magistrale. Die Ausdehnung der Felder bezieht sich auf den Schritt des Passanten. Sie bilden keinen gleichmäßigen Takt, sondern – mal schmaler, mal breiter – einen lebendigen Rhythmus, vergleichbar mit den Synkopen in der Musik.
Diese Mikro-Gliederung wird ergänzt durch die Makro-Gliederung. Denn die Menschen legen nicht nur Einzelschritte zurück, auch Wegstrecken. So teilt sich die Farbwand in 30 unterscheidbare Abschnitte. Jeder Punkt auf der langen Strecke wird zu einem persönlich erlebten Ort, mit dem man sich identifizieren kann. Es gibt keine Verlorenheit auf der anonymen Länge, sondern immer das Erkennen einer individuellen Umgebung.
Die vertikalen Farbbegrenzungen verlaufen senkrecht oder in behutsamer Schräge. Der laufende Wechsel dieser beiden Richtungen erzeugt eine sanfte Bewegung – als streiche Wind durch hohes Gras, durch Schilf, durch ein Getreidefeld, oder als bewege sich ein Vorhang. Das gibt der Farbwand ihren Atem. Sie öffnet sich in eine imaginäre Räumlichkeit, als schaue man in einen Wald.
aus dem Entwurf
13-01-028
aus dem Entwurf
13-01-029
aus dem Entwurf
13-01-030
aus dem Entwurf
13-01-031
aus dem Entwurf
13-01-032
aus dem Entwurf
13-01-033
aus dem Entwurf
13-01-034
aus dem Entwurf
13-01-035
aus dem Entwurf
13-01-036
aus dem Entwurf
13-01-037
aus dem Entwurf
13-01-038
aus dem Entwurf
13-01-039
aus dem Entwurf
13-01-040
aus dem Entwurf
13-01-041
aus dem Entwurf
13-01-042
aus dem Entwurf
13-01-043
aus dem Entwurf
13-01-044
aus dem Entwurf
13-01-045
aus dem Entwurf
13-01-046
aus dem Entwurf
13-01-047
aus dem Entwurf
13-01-048
aus dem Entwurf
13-01-049
aus dem Entwurf
13-01-050
aus dem Entwurf
13-01-051
aus dem Entwurf
13-01-052
aus dem Entwurf
13-01-053
aus dem Entwurf
13-01-054
Essay „Die Farbwand”
Zum Projekt Farbwand siehe auch Report 10/2012 und 12/2012.